VPedia:Beitrag/A Guide to Stepping: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:step09_afronova.gif|frame|left]]Diese Steps sind die absoluten Exoten, aber machen halt am meisten Spaß.
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„Afronova“ Expert hat folgende Steps, die zuerst absolut chaotisch aussehen: LORLURLORLURLOR. Man fängt durch den vorherigen Run mit Links an. Bei diesen Steps dreht man sich wie bei einem Crossover um etwa 90° in Laufrichtung und spielt die Pfeile stur runter.Diese sind noch relativ leichte Steps, da man im Prinzip nur „Halbkreis rechts, Halbkreis links, Halbkreis rechts...“ läuft.
„Afronova“ Expert hat folgende Steps, die zuerst absolut chaotisch aussehen: LORLURLORLURLOR. Man fängt durch den vorherigen Run mit Links an. Bei diesen Steps dreht man sich wie bei einem Crossover um etwa 90° in Laufrichtung und spielt die Pfeile stur runter. Diese sind noch relativ leichte Steps, da man im Prinzip nur „Halbkreis rechts, Halbkreis links, Halbkreis rechts...“ läuft.





Version vom 15. Oktober 2008, 10:29 Uhr

Ein DDR Tanzratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene


Einleitung

Suikun auf dem DSEM2 in Nürnberg
Suikun auf dem DSEM2 in Nürnberg

Es werden vor allem im Forum oft die gleichen Fragen gestellt: „Wie geht die Stepkombination xyz?“, „Wie schafft man MAX 300?“ etc.

Um Anfängern und Fortgeschrittenen zu einem besseren Dancelevel zu verhelfen, habe ich also diesen Guide geschrieben, in dem grundlegende Pfeilabläufe und auch Fehler besprochen werden sollen.

Ich werde hier Songs und Begriffe von EuroMIX 2 verwenden, da ich hoffe, dass sie den meisten DDR Spielern in Deutschland so vertraut sind.


Die Mitte – Dein Feind

Dies ist der wohl am häufigsten gemachte Anfängerfehler. Man stellt sich auf die Mitte und tritt dann halt von da aus auf die entsprechenden Pfeile. Leider wird einem diese Art von Spielen gleich zu Anfang vom Spiel selbst beigebracht, denn bei den Anfängerkursen, die die Homeversion beinhaltet, wird es einem auch so vorgemacht, und auch die Figuren im Hintergrund, wenn man auf Beginner spielt, gehen immer in die Mitte zurück.

Das mag bis etwa 4-Fuß-Level noch ganz gut gehen, später kommt man jedoch damit nicht weiter. Also was tun? Wenn man mit einem Fuß auf einen Pfeil getreten ist, bleibt man einfach auf diesem stehen, bis man den Fuß wieder braucht. Wozu ist das gut? Es strengt weniger an und ist auch unabdingbar für den nächsten Schritt zum erfolgreichen DDR Spielen.


Füßlein, wechsle dich

oder: Tiptoeing – wie man es nicht machen sollte

Wir haben nun also gelernt, die Mitte zu vergessen. Ein anderer weit verbreiteter Fehler ist, bestimmten Pfeilen einen bestimmten Fuß zuzuweisen. Besonders beliebt sind hier Links und Unten mit dem linken Fuß und die restlichen Pfeile mit dem rechten, oder nur Links mit dem linken Fuß. Dies geht nun aber auch nicht lange gut.

Gegeben sei die Pfeilfolge LUOR (als Links, Unten, Oben, Rechts).

Die meisten Anfänger werden hier also L und U beides mit dem linken Fuß spielen und die restlichen zwei Pfeile mit dem rechten. Hat man nur Viertelbeatpfeile vor sich, so ist das auch kein Problem. Aber was macht man bei 170 BMP und einem Achtelrun? Das sieht dann eher nach epileptischen Zuckungen aus. Man nennt das Spielen von zwei Achteln hintereinander mit dem selben Fuß auch „Tiptoeing“, vom englischen „to tiptoe“, also „auf Zehenspitzen gehen“, weil man bei diesen hohen Geschwindigkeiten den Pfeil dann nur antippt, um noch rechtzeitig den nächsten zu treffen.

Dabei ist es doch recht offensichtlich: Man wechselt einfach beide Füße ab und spielt damit L mit Links, U mit Rechts, O mit Links und R wieder mit Rechts. Hier kann man wunderbar sehen, dass man viele Pfeilkombinationen einfach „runterlaufen“ kann, vor allem auch bei höherem Tempo. Natürlich gibt es weit mehr Möglichkeiten von Steps, die so auf einfache Art zu bewältigen sind. Dieses „Füße-Abwechseln“ ist äußerst essentiell und man sollte es sich so früh wie möglich angewöhnen. 3. Simple Stepkombinationen und Varianten – Der noch einfache Teil

Man kann also, indem man sich nicht wieder zur Mitte zurück bewegt und seine Füße abwechselt, viele Pfeilgruppen einfach ablaufen. Mit dieser einfachen Technik werden Beginner und viele Standard Songs schnell zu einfach und wir wenden uns Difficult und später Expert Songs zu.

Nun werden die Achtelketten länger. Man muss also schon vorauslesen, mit welchem Fuß man denn nun einen Run anfängt. Es gibt natürlich meistens eindeutige Kombinationen, also die, die mit L oder R anfangen, bei denen man natürlich (meistens) den naheliegendsten Fuß benutzt.

Man nehme nun die Pfeile ULUL. Kurzes Ausprobieren zeigt, dass man mit dem rechten Fuß anfangen muss, um die Pfeile einfach ablaufen zu können. Man muss also lediglich bei Runs, die mit O oder U anfangen aufpassen, welchen Fuß man zuerst nimmt.

Die meisten Achtelruns sind relativ leicht zu lesen und auszuführen und liegen gut in den Füßen, solange sie keine exotischen Pfeilkombinationen enthalten. Wichtig sind also alleinig das Vorauslesen und das unterbewusste(!) Ausführen. Dieses unterbewusste Ausführen kommt mit der Zeit und erfordert halt etwas Übung. Außerdem kann man später einer Pfeilgruppe ansehen, ob sie einfach runterzulaufen ist und mit welchem Fuß man anfangen muss.

Das geht später mehr oder weniger automatisch. Viele Songs auf Difficult haben noch einen großen Anteil an Viertelpfeilen und vereinzelte Achtelruns, meistens aus etwa 3 bis 6 Pfeilen. Diese eignen sich gut zum anfänglichen Üben. Später ist wohl „Spin the Disc“ auf Expert (8 Füße) eine gute Empfehlung, da es mehr oder weniger ein großer Achtelrun ist, der relativ einfach runterzuspielen ist. Nebenbei lernt man auch gleich, wie Sechzehntelpfeile aussehen.

Zum Thema Sprünge (oder auch Doppelpfeile) gibt es hier noch nicht viel zu sagen, sie erfordern halt auch etwas Übung, bis man sie lesen kann. Erwähnenswert ist nur, dass man sich merken sollte, dass ein OU Doppelpfeile auf zwei Arten gespielt werden kann: Mit dem rechten Fuß auf O oder U.

Crossovers – Geht’s noch unintuitiver?

Einfache Runs sind kein Problem mehr? Sehr gut! Mal „Exotic Ethnic“ oder „Can’t Stop Falling in Love ~Speed Mix~“ auf Expert angesehen (beide 9 Füße) und bist du daran verzweifelt oder hast dich gewundert, warum man in „Spin the Disc“ einige Male Tiptoeing machen „muss“?

Nun, der Trick liegt in Pfeilkombinationen wie LOROLOROL. Diese werden zu Anfang viele Probleme bereiten. Wie spielt man sie? Stur Füße abwechseln! Links auf L, Rechts auf O, Links auf R(!), Rechts auf O und so weiter.





Hierbei darf man aber nicht nur geradeaus auf den Bildschirm schauen, da man dann zu langsam ist, zu viel Kraft verbraucht und das Wort „Crossover“ viel zu wörtlich nimmt. Vielmehr dreht man seinen Körper um etwas weniger als 90° (wohl auch oft viel weniger) in „Laufrichtung“ und behandelt so L und R de facto wie U und O.

Komplizierter sind dann Runs wie LOROLURUL, bei denen man sich erst in die eine Richtung und dann in die andere drehen muss. Paradebeispiele sind hier die zwei erstgenannten Songs.





Eine Abart der Crossovers ist der „Spin the Disc Move“. Man hat dort auf Expert folgende Steps: RULOLUR. Man fängt aus dem vorhergehenden Run mit Rechts an. RUL ist ein typischer Crossover, man steht also mit Rechts auf L, und ja, man muss jetzt O mit Links spielen. Unintuitiv? Absolut! Spaß? Aber sicher! Außerdem sieht es extrem stylisch aus.




Es gibt auch Songs, bei denen man so etwas mit U machen muss, zum Beispiel LORURO. Eine lustige Variation der Crossovers sind die Art von Runs, bei denen man einen Fuß auf O oder U stehen lässt und alle anderen abläuft, wie bei „Paranoia Rebirth“ Expert: OLOUOROUO..










Turns – Dem Freestyler ein Muss, dem Spieler ein Graus

Turns sind so ziemlich das grausamste, was DDR zu bieten hat, da man zeitweise mit dem Rücken zum Bildschirm steht.

Man nehme die Pfeilkombination LUROLURO. Wechselt man hier den linken und rechten Fuß ab, resultiert das darin, dass man entweder stolpert oder sich um die eigene Achse dreht. Deswegen auch „Turn“.

Viele werden Turns wohl vermeiden wollen, meistens durch Tiptoeing. „Healing Vision ~Angelic Mix~“ hat auf Expert (9 Füße) Turns auf Achtel bei 196 BPM, „MAX 300“ auf Difficult auf Viertel bei 300 BPM. Wem’s Spaß macht...

Einige Turns sind vermeidbar, wenn man mit dem „falschen“ Fuß anfängt. Man nehme RULOR. Fängt man hier – wie man es nun mal normalerweise macht – mit Rechts an, muss man entweder einen Turn oder Tiptoeing machen. Fängt man mit Links auf R an, wird der Turn zu einem einfachen Crossover. „Afronova Primeval“ Expert hat einige davon.


Wer wirklich schnelle Turns üben und spielen möchte, sollte daran denken, seinen Körper vorauszudrehen, also bereits, wenn man auf den Pfeil spielen soll, schon etwas weiter zu sein, als man braucht, um den Pfeil zu spielen. Man darf beim Drehen nicht ins Stocken geraten, sonst verliert man unweigerlich das Gleichgewicht.



„Afronova“ und „Sakura“ Steps – Ja, es geht noch unintuitiver!

Diese Steps sind die absoluten Exoten, aber machen halt am meisten Spaß.

„Afronova“ Expert hat folgende Steps, die zuerst absolut chaotisch aussehen: LORLURLORLURLOR. Man fängt durch den vorherigen Run mit Links an. Bei diesen Steps dreht man sich wie bei einem Crossover um etwa 90° in Laufrichtung und spielt die Pfeile stur runter. Diese sind noch relativ leichte Steps, da man im Prinzip nur „Halbkreis rechts, Halbkreis links, Halbkreis rechts...“ läuft.






Interessant wird es bei Variationen. Angenommen man wird durch bestimmte Steps in eine 90° Seitenlage gezwungen. Nun soll man ROUL spielen, was in normaler Stellung kein Problem wäre, aber nun einiges Umdenken erfordert, da ja O nun eigentlich R oder L ist.

„Sakura Expert“ (nicht im EuroMIX2!) hat eine kleine Variation dieser Steps, in etwa so: LURLRUL. Man fängt mit Links an, macht den Crossover LUR und muss dann mit Rechts auf L, um dann den Crossover wieder rückwärts zu laufen. All diese Steps sind zu Anfang sehr unintuitiv und erfordern viel Umdenken und Übung.





Gallops – Mach mir das Pferd

Gallops sind solche Steps, bei denen kurz vor oder nach einem Viertelpfeil noch eine Sechzehntel oder Zweiundreißigstel steht, sozusagen als Vor- oder Nachschlag. Dieses Unterschiedes muss man sich bewusst werden; dem einen fallen wohl diese Steps leichter als dem anderen. Es ist zu empfehlen, sich entsprechende Songs im Training mit Assist Clap anzuhören, um sich den Rhythmus zu verinnerlichen.




Zur Ausführung ist zu sagen, dass man sich besser auf den Fuß stützt, der den ersten der beiden Steps ausführt und den anderen dann nach nachschlagen lässt. Ansonsten behandelt man Gallopruns wie normale Achtelruns, die halt etwas hinken. Interessant sind auch Gallops gekoppelt mit Crossovern, die aber auch mit einiger Übung zu erschlagen sind. Die häufigste Art von Gallops ist wohl die ähnlich der linken Grafik – egal ob als Vor- oder Nachschlag –, nämlich die, bei der derselbe Pfeil zweimal gespielt wird, einmal als normale Viertel und einmal aus Vor- oder Nachschlag.



Pfeilwiederholungen – Stomp to my Beat

Wohl kaum einem Spieler werden diese Art von Pfeilketten liegen, nämlich die, bei denen ein Pfeil im Achteltempo zweimal oder öfters hintereinander wiederholt wird. Songs wie „era ~nostalmix~“ Expert sind solche Kandidaten. Viele Spieler verkrampfen hier unnötig und bei mehr als zwei Wiederholungen wird die nächste schnell zu einem Almost oder Boo.

Wiederholungen sollte man weniger aus dem Fuß heraus spielen, sondern eher aus dem ganzen Bein, das dabei so locker wie möglich sein sollte, wobei man den aktiven Fuß platt aufsetzt. Als zusätzliche Hilfe kann man leicht in die Knie gehen und sein Gewicht auf das gerade nicht beschäftigte Bein verlagern Sollte ein Run nach den Wiederholungen noch weitergehen, so darf man keine gedankliche Trennung zwischen den Wiederholungen und dem übrigen Run machen, also „Ich spiele jetzt 5 mal den gleichen Pfeil und mache dann weiter“.

Man muss viel mehr den letzten Pfeil der Wiederholung schon zum nächsten Run dazuzählen. Diese Vorstellung macht zum Beispiel bei „Trip Machine Climax“ Expert einen großen Unterschied. Hier darf man nicht „drei mal L, einmal U, drei mal R, ein mal U, ganz oft O“ denken, sondern „zwei mal L, Crossover über U zu R, R wiederholen, R U O, O wiederholen“. Das gleiche gilt für „Can’t Stop Falling in Love ~Speed Mix~“ Expert: „U O, Wiederholen, O L U, U wiederholen“.

Ein Wort zum Spielstil

Es gibt solche und solche. Viele werden wohl einfach drauf los spielen und ihren eigenen Spielstil entwickeln, was wohl meistens auf ein einfaches Treten auf die Pfeile hinausläuft oder auch ein kurzes Antippen mit den Zehenspitzen oder etwas dazwischen. Andere machen natürlich eher einen auf echtes Tanzen mit vollem Körpereinsatz.

Für Punktejäger, die auf AA Bewertungen zielen (so wie mich), empfiehlt sich ein eher präziserer und energiesparender Stil, was heißt, die Füße so wenig wie möglich anzuheben und sie vor allem schon im Voraus zum nächsten Pfeil zu bewegen und dabei so wenig weit wie möglich von der Mitte weg aufzutreten. Dadurch kommt mehr Ruhe ins Spiel und man verbraucht nicht so viel Kraft. Bei nicht so sensitiven Pads kann das aber schnell in ein ungewolltes Boo hinauslaufen, wenn man zu wenig Kraft aufwendet oder noch halb auf dem Rahmen und fast nicht auf dem Pfeil steht.

Ich hoffe dieser Guide hat einigen etwas Einblick in die Welt der fortgeschrittenen DDRs gebracht, aber dennoch ist das, was man am meisten braucht wohl Übung. Zum Üben von Standardsteps empfehle ich so ziemlich alles auf Difficult. Ab Expert 8 Füße werden vermehrt anspruchsvollere Steps auftreten. Um diese zu üben empfehlen sich die Remixe von 2MB, die meistens sehr komplizierte Steppatterns haben.

Als Generalsong sticht wohl auch „Paranoia Evolution“ heraus, das auf Expert fast alles an Steps von einfachen Runs über Crossovers bis hin zu Afronovastep-Variationen behandelt. Natürlich gibt es auch Songs, die mit normalen Techniken nicht zu erschlagen sind. „End of the Century“ Expert hat einfach nur chaotische Steps, die man mit keiner anderen Technik als Tiptoeing bewältigen kann, auch wenn es unschön ist, genauso wie das Ende von „Healing Vision ~Angelic Mix~“ Expert, das ein einziger Achtelrun ist, in dem man in regelmäßigen Abständen einen Tiptoestep machen muss. HVAM an sich ist sowieso fast nur aus unkonventionellen Steps gebaut.

Euer Suikun

Untertitel
Ein DDR-Tanzratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene
Autor
Suikun
veröffentlicht
01.02.2004