Viele neue Käufer freuten sich über ein weiteres bewegungsintensives Spiel für die Konsole, langjährige DDR-Fans hingegen waren enttäuscht, viele der geliebten Spielmodi und Möglichkeiten waren nicht mehr dabei und die Konami Originals gab es nur in langweiligen World Versionen. Jetzt schickt Konami den Nachfolger ins Rennen, der jetzt auch in Europa unter dem Dance Dance Revolution-Namen vermarktet wird.

Titelbildschirm
Typisch Wii hat das Spiel in ein sehr helles Cover, man will damit wohl deutlichen machen, dass es in die Kategorie Fitnessspiele fällt, die ja alle mit so einer Optik daherkommen. Im Spiel selbst ist jedoch nach wie vor alles poppig bunt, wenn man vom Spiellogo absieht. Fünf verschiedene Modi stehen zur Auswahl:

Hauptmenü
Groove Arena Modus:
In diesem Modus muss man bestimmte Aufgaben lösen durch die Lieder, Tänzer und Hintergründe freigeschaltet werden. Diese Storymodi kennt man ja auch von den anderen Konsolen, glücklicherweise gibt es hier keine Aufgaben wo man vorsätzlich schlecht spielen muss. In der Regel muss man einige Lieder mit einem bestimmten Score auf einer bestimmten Schwierigkeitsstufe schaffen. Sehr schön ist, dass man die Schwierigkeit grundsätzlich frei wählen kann, lediglich eine Mindestschwierigkeit wird vorgegeben. In einigen Aufgaben muss man auch Kurse mit mehreren Liedern spielen oder es gibt einen fest vorgegebenen Titel. Leider muss man diesen Modus zweimal durchspielen sofern man alles freischalten will, macht man keine Fehler muss man hierfür fünf bis sechs Stunden einplanen.


Groove Arena Modus
Freies-Spiel-Modus:
Der klassische Spielmodus wo man selber ein Lied aussucht und einfach spielt. Alle Kurse stecken, wie auch beim EuroMIX2 Automaten, mit im Songwheel. Diese Kurse enthalten in der Regel sechs Lieder.
Fitness-Modus:
Auch seit vielen Jahren aus anderen Versionen bekannt, man sieht wieviel Kalorien man verbrennt und man kann sich ein Workout zusammenstellen.
Tanz-und-Kampf:
Der aus Dancing Stage bekannte Battle Modus wo man dem menschlichen oder Computergesteuerten Mitspieler das Leben durch Modifier schwer machen kann.
Training-Modus:
Hier kann man alle Songs üben.

Auswähl der Hintergrundtänzer
Letztendlich also nicht viel Neues. Hört sich soweit komplett an? Ist es leider nicht, denn etwas Wichtiges fehlt: Double. Es gibt keinen Double Modus. Es können natürlich bis zu vier Spieler gleichzeitig spielen, aber dass ein Spieler mehrere Tanzmatten nutzt ist schlicht nicht vorgesehen. Das ist auch mit Sicherheit der größte Kritikpunkt, den Modus gab es schon im ersten DDR, warum fehlt der hier? Dafür gibt es zwei andere Dinge: Handmarkierungen. Ist so eine statt eines Pfeils im Bild muss man die Wiimote bzw. das Nunchuck schütteln. Leider funktioniert das weder besonders gut noch macht es Spaß, glücklicherweise kann man das komplett ausschalten. Das ganze erinnert an den „Hand und Fuß Modus“ der neueren PlayStation2 Versionen, wo dank der EyeToy-Kamera auch die Hände zum Einsatz kamen. Auch dort war das ganze schon ziemlich sinnfrei… Zur Entschuldigung von Konami sei gesagt, das Nintendo eine Nutzung der Wiimote in jedem Spiel vorschreibt. Ebenfalls abschaltbar sind die sogenannten Gimmicks, besondere Pfeile denen man ausweichen muss, die doppelt getreten werden müssen usw., man merkt dem Spiel hier deutlich an das es auf dem Mario Mix für den Gamecube basiert.

Optionsbildschirm
Im ersten Teil von Hottest Party gab es noch einige böse Überraschungen, wie das Fehlen jeglicher Modifier sowie fehlerhafte Darstellung von Sprüngen, bei dem ein Pfeil ein Hold ist. Diese Pfeile heißen auch hier Frostpfeile, die Gefahr zu erfrieren ist aber nach wie vor gering


Auswahl der Speedmodifier
Das wichtigste an so einem Spiel ist natürlich die Songliste. 51 Lieder stehen zur Auswahl, zwei davon sind allerdings Trainingssongs, welche nur auf Anfänger und Standard spielbar sind. In diesen Trainingssongs wird dem Spieler beigebracht nicht nach jedem Step in die Mitte zu gehen und die Füße abzuwechseln – sehr schön. Ansonsten teilt sich die Songliste in 25 Lizenzierte Titel und 24 Konami Originals auf. Bei den Lizenztiteln gibt es einige wenige Originalversionen, die anderen Tracks sind mehr oder weniger gelungen Coverversionen von aktuellen Hits und Klassikern der letzten 30 Jahre. Erfreulich ist das alle Konami Originals komplett neue Lieder sind. Viele Songs, auch die Lizenztitel, haben acht bzw. neun Fuß Einstufung auf der Schwierigkeitsstufe Profi, so dass auch erfahrene Spieler nicht gelangweilt werden. Zwei Titel, Silver Dream von Jun und Osaka Evolved von NAOKI sind als 10Fuß Lied eingestuft. Letzterer hat gar drei verschiedene Stepcharts auf der Profi Schwierigkeitsstufe, welcher davon erscheint wird zufällig gewählt.

Auswahl der Lieder und Kurse
Von der technischen Seite gibt es wenig zu meckern, das Spiel läuft mit 60 Bildern pro Sekunde, hin und wieder gibt es ganz kurze Slowdowns die aber nicht wirklich stören. Im Hintergrund gibt es wieder 3D Figuren die in Phantasieumgebungen tanzen, die Animationen sind recht ordentlich, die Grafik liegt leicht über PlayStation2 Niveau. Etwas ungewöhnlich ist teilweise die Menüführung, nach kurzer Eingewöhnungszeit kommt man damit aber problemlos klar. Erfreulicherweise kann man auch die Wiimote nach dem Spielstart komplett aus der Hand legen, da sich das Spiel problemlos über die Tanzmatte steuern lässt.

Ingame Grafik
Fazit: Konami liefert mit Dance Dance Revolution Hottest Party 2 ein solides Spiel ab, welches bis auf den Fehlenden Double Modus keine wirklichen Schwächen hat. Musikauswahl, Stepcharts und technische Ausführung sind so wie man es erwartet, schön wäre es wenn einige der Optionen die man aus anderen Versionen kennt auch im nächsten DDR für die Wii vorhanden wären, ganz oben auf der Wunschliste steht hier der Double Modus, der Screen Filter aus DDR X, frei wählbare Speedmods sowie alternative Noteskins.
Zusammenfassung:
+ Fast ausschließlich neue Lieder
+ Gute Stepcharts
+ Keine technischen Mängel
+ Vier-Spieler Modus
+ Vernünftige Schwierigkeitsgrade für Anfänger und Profis
+/- 51 Lieder: nicht wenig aber es gab auch schonmal mehr
- Kein Double Modus
- Hintergrundhelligkeit nicht anpassbar
- Keiner alternativen Noteskins
- Coverversionen von bekannten Liedern teilweise sehr schwach
Wir bedanken uns bei Konami für das Vorab-Testmuster
Das Spiel erscheint am 25.6.2009