VPedia:Beitrag/Gitaroo Man (PS2, PAL)
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Entwickler: | Koei |
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Erscheinungsdatum: | ? |
System: | Playstation 2 |
Region: | PAL |
Anzahl Songs: | 10 |
Allgemeines
ist die Geschichte eines schüchternen Jungen, der mit Hilfe der Musik zu mehr Selbstvertrauen findet. Das erinnert sofort an Parappa the Rapper, doch hier geht es um das ebenso kultige, doch leider ziemlich unbekannte Musikspiel "Gitaroo Man" für die PlayStation 2.
Der schüchterne Junge heißt U-1 (gesprochen “you won”, was für eine geile Idee), fährt in seiner Freizeit Skateboard und spielt Gitarre und hat außerdem noch einen kleinen weißen sprechenden (!) Hund namens Puma als Haustier. Auf der Gitarre ist U-1 schon ganz passabel, doch beim Skateboarden haperts noch. Dies muss ihm sein Erzrivale Kazuya ausgerechnet im Beisein seiner Flamme Pico unter die Nase reiben... wie demütigend. Zuhause in seinem Zimmer wird Gitarre gespielt, um die Schmach zu vergessen. U-1 verfällt in einen Tagtraum. Plötzlich tut sich ein lila Dimensionstor in seinem Zimmer auf und ein roter Nachwuchsteufel mit piepsiger Stimme, aber beeindruckender Streitaxt, schwebt im Raum. Angesichts dieser akuten Bedrohung muss Hund Puma sofort die Katze aus dem Sack lassen: er verwandelt sich in einen haifischzähnigen Roboterhund und zaubert eine stylische E-Gitarre aus der Luft. U-1 ist der legendäre Gitaroo Man!

Bei der Berührung mit der fetten Gitarre verwandelt sich unser kopffüßiger Nachwuchskünstler in GM mit einem spacigen, weiß-orangenen Fummel (eine Mischung aus Elvis Presley und Alien Nine, wenn ihr mich fragt). Ab hier nimmt ein irres Abenteuer seinen Lauf. GM muss den Planeten Gitaroo aus den Klauen der bösen Gravillianer retten, die es nun auch auf ihn abgesehen haben, weil er die einzige noch lebende Bedrohung für ihr Imperium darstellt. Luke Skywalker lässt grüßen!
Selbstverständlich werden alle Kämpfe im Spiel mit virtuellen Gitarren ausgetragen, die hier nicht nur Töne, sondern auch Laserstrahlen, Flammen und Blitze von sich geben. Jeder Kampf findet in einem anderen Musikstil statt. Die Bandbreite ist erstaunlich groß, jeder Level ist einzigartig. Von Akustik-Gitarre über J-Rock bis hin zu Mojo (einem Bluesstil der 40er und 50er Jahre) und Heavy Metal reicht die Vielfalt. Und spätestens, wenn man auf dem Weg zum Planeten Gitaroo von einem tödlichen Ragga-muffin' Weltraum-Hammerhai-Roboter verfolgt wird, merkt man wie köstlich fantasievoll das Spiel ist!
Gameplay
Wie bei Musikspielen üblich ist die Bedienung leicht erlernt, aber schwer zu meistern. Es ist Koei prima gelungen, das Gitarrespielen auf unterhaltsame Weise auf den normalen PS2-Controller umzusetzen. In der Mitte des Bildschirms befindet sich ein blauer Punkt. Während einer Auflade- oder Angriffsphase im Kampf muss man den linken Analogstick entsprechend der Tonhöhe, die man spielt, in eine Richtung drücken. Die Richtung wird von einem grünen Strich (“Satzleiste”) vorgegeben, der von außen auf den Punkt zu läuft und dabei stetig die Herkunftsrichtung wechselt. Wenn man “zupfen” soll, erscheint auf dieser Linie ein roter Kreis. Dann muss man X drücken, und je nach Tonlänge gedrückt halten. So muss man mit gedrückter X-Taste der Linie folgen und beide Hände simultan einsetzen – das macht richtig Spaß!
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Während einer Verteidigungsphase ist keine Satzleiste da. Statt dessen erscheinen Symbole am Bildschirmrand, die aus vier Himmelsrichtungen auf die Mitte stürzen. Entsprechend der Richtung drückt man eine der vier Haupttasten des Pads. Die drei Phasen wechseln mehrmals und schnelles Umdenken ist gefragt. Am Ende eines Kampfes kommt noch eine Finale-Phase, in der man den Gegner mit einem krassen Gitarrensolo so richtig zu Boden rockt.
Der Storymodus ist für einen Spieler gedacht und kann in vier Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Nicht jeder der 10 Level hat vier unterschiedliche “Stepfiles”: manchmal erhöhen sich einfach die BPM des Liedes, oder man startet mit fast leerer Energieleiste. Außerdem kosten Fehler deutlich mehr Energie, und der Gegner hat mehr Ausdauer. Wie bei Musikspielen üblich werden die Treffer in Stufen “Great – Good – OK – Miss” bewertet.
Der Schwierigkeitsgrad ist insgesamt sehr gut gesetzt. Im Single Play/Normal Modus schafft man das Spiel in wenigen Tagen. Single Play/Schwierig ist dann schon ganz schön hart, ich knabbere immer noch am Endgegner. Ab Stufe Maestro/Normal sind wir auf DDR-Oni/Challenge-Niveau angekommen, wo ohne Perfektion gar nichts mehr geht.
Im Multiplayer Modus kann man allein gegen die Konsole, oder mit bis zu drei weiteren Mitspielern (Multitap vorausgesetzt) gleichzeitig spielen. Mangels Multitap konnte ich das nicht ausprobieren. Zu zweit duelliert man sich jedenfalls direkt im Splitscreenmodus mit speziellen “Stepfiles”. Wenn der eine angreift, muss der andere Veteidigen und umgekehrt. Auch das hat richtig Spass gemacht (auch wenn Testperson Nr.2, meine Freundin, als Anfängerin keine Chance gegen mich hatte, *g)!
Grafik
Die Grafik ist farbenfroh, künstlerisch, reich an kreativen Einfällen und einfach niedlich. Die PS2 kommt dabei nicht ins Schwitzen. Es gibt ein paar nette Lichteffekte, ansonsten nichts technisch anspruchsvolles. Da worauf es ankommt, hat Koei ganze Arbeit geleistet: das Spiel läuft zu 100% flüssig und grafisch fehlerfrei. Die Überleitungen zwischen den Leveln werden sogar mit Rendersequenzen aufgewertet.
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Sound
Die Musik gefällt mir sehr gut, und meine weibliche Testperson war gleicher Meinung. Die Musik ist vielseitig und eingängig, auf qualitativ hohem Niveau. Das Spiel bietet 10 Songs. Übrigens produzierte die Band Coil den Soundtrack (zur Homepage).
Das Spiel erzeugt die Gitarrensounds, die man selbst spielt, nur, wenn man den Einsatz nicht verpasst. Wenn man schlecht spielt, hört man also nicht gerade viel. Wenn man gut spielt, dann hört es sich jedoch umso besser an. Vom Prinzip her ist das vergleichbar mit Pop'n Music.
Den Soundtrack zum Spiel gibt es hier.
Fazit
GM ist das beste PAL Musikspiel für die PS2, das ich kenne. Einige Dreamcastumsetzungen wie Rez oder Space Channel 5 spielen in der gleichen Liga mit, doch GM ist eines der wenigen original für die PS2 entwickelten Spiele.
GM ist schwer durchzuspielen und bietet gute Songs, motiviert demnach auch langfristig und landet nicht nach vier Stunden Spielzeit in der Ecke. Dazu kommt noch der tolle Mehrspielermodus, den man bei o.g. Konkurrenzprodukten praktisch immer vermisst.
Lediglich Amplitude mit seinen Onlinefunktionen kann das noch toppen. Wer Musik-Story-Spiele wie Parappa the Rapper oder Space Channel 5 mag, der wird mit Gitaroo Man ebenfalls sehr zufrieden sein. Für alle anderen gilt: Mal anspielen!
Euer
Plugsuit
[VierPfeile Admin]
29.06.2005
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- Autor
- Plugsuit
- veröffentlicht
- 29.06.2005