Review: Pop'n Rhythm

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Review von Schmichel

[Foreneintrag]

„We love pop’n music“, so hört man es in den asiatischen Versionen von Konamis Musikpiel in dem man auf neun bunte Buzzer schlagen muss. Seit über zehn Jahren gibt es die Serie, die Arcade hat es auf 18 Versionen gebracht, diverse Serienableger mit speziellen Themen nicht mitgezählt. Anfangs erschienen die Spiele auch als Heimversion für die PlayStation und Segas Dreamcast, später dann für die PlayStation2. Außerhalb von Asien wurden diese Titel leider nie veröffentlicht und inzwischen müssen auch die Japaner auf Heimversionen verzichten, da Konami keine Musikspiele mehr für die PlayStation2 veröffentlicht.

Scheinbar sieht Konami den Spezialcontroller als großes Hindernis und schaut sich darum nach alternativen Eingabemethoden um, so gab es vorletztes Jahr auf der XBOX360 plötzlich ein Spiel namens „Beat’n Groovy“ – ein fünftasten pop’n music was nur mit dem normalen Joypad spielbar war. Als nächstes ist jetzt Nintendos Erfolgskonsole Wii dran und bekommt einen pop’n music ähnlichen Titel namens „pop’n Rhythm“.


Genaugenommen handelt es sich hier um ein Spiel was Pop’n Music simuliert, man sieht auf dem Bildschirm eine der bekannten pop’n music Charaktere, alternativ darf es auch ein Mii sein, welcher vor fünf bunten Tasten steht. Mittels der Wiimote und dem Nunchuck kann man nun die Arme der Figur bewegen und auf die entsprechenden Tasten hauen. Bewegt man die Wiimote oder den nunchuck zur Mitte, so schlägt die Figur auf die mittlere rote Taste, bewegt man die Controller nach unten aktiviert man die blauen Buttons, eine Bewegung nach außen löst die grünen Buttons aus.

Die Musikauswahl besteht aus vielen Lizentziteln, teilweise als Original, teilweise als Coverversionen und einigen wenigen Konami Originals.


Songliste siehe Hauptartikel


Jeder Song hat einen zweiten Schwierigkeitsgrad, der freigeschaltet wird sobald man die leichte Stufe schafft. Durch einen Bug wird zwar sofort angezeigt, dass die zweite Schwierigkeit verfügbar ist, wählen kann man sie aber erst, wenn man jedes Lied auf der leichten Stufe einmal geschafft hat. „Geschafft“ bedeutet in diesem Falle, das am Ende des Liedes die Energieanzeige mindestens zu 50% gefüllt sein muss. Am Ende des Liedes bekommt man auch einen Score, allerdings hängt der nicht davon ab wie gut man gespielt hat, sondern nur davon zu wieviel Prozent die Energieanzeige zum Ende des Liedes gefüllt ist. Man kann also durchaus am Anfang des Liedes gar nicht spielen und trotzdem die maximale Punktzahl bekommen, andererseits kann man auch im ganzen Lied völlig perfekt spielen und bei der letzten Note einen Fehler machen, dann ist der Score dahin. Wie üblich bekommt man für jeden Schlag eine Wertung: Gut, Toll und Fieber! Toll und Fieber! Sind identisch von der Wertigkeit, Fieber! Ist die Anzeige von Perfekt gespielten Noten wenn die Energieleiste komplett gefüllt ist, ansonsten wird Toll angezeigt. Verpasst man eine Note wird gar nichts angezeigt. Die Kombo läuft weiter, solange man keine Note verpasst.


Für jedes Lied kann man bis zu sechs Auszeichnungen bekommen:

  • Lied geschafft (Bronze)
  • Lied mit 100% geschafft (Silber)
  • Lied mit voller Kombo geschafft (Gold)

Jede Auszeichnung gibt es getrennt für die leichte und die hohe Schwierigkeitsstufe.

Beim original Pop’n Music spielt man ja die Musik mit den Buttons, das ist hier anders. Das Lied läuft immer, dafür entstehen Geräusche wenn man schlägt. Den Sound dafür kann man wählen, neben Klatschen und Trommelgeräuschen gibt es auch Sounds wie Hundegebell. Ich denke ich brauche nicht näher darauf einzugehen wie sich Motörhead Musik anhört wenn sie mit Katzengejammer unterlegt wird…

Erfreulich: Die Scrollgeschwindigkeit ist in drei Stufen wählbar. Es besteht die Möglichkeit weitere Lieder online für das Spiel zu kaufen, allerdings kann das Spiel maximal zehn Lieder verwalten. Möchte man noch weitere Lieder kaufen muss man andere wieder löschen, sofern alle zehn Speicherplätze belegt sind. Über die verfügbaren Lieder kann ich nichts sagen, da diese zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar waren.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie spielt sich das ganze? Leider nicht besonders gut. Das ist nicht unbedingt die Schuld von Konami, denn die Probleme kommen vom Nuchuck, welcher einfach in der Bewegungsabfrage extrem ungenau ist. Das größte Problem ist dabei der linke blaue Button, man darf den Nunchuck nicht nach vorne Schwenken, sondern man muss ihn nahezu senkrecht ein Stück nach unten fallen lassen. Leider gibt es keine Möglichkeit zwei Wiimotes statt der Wiimote/Nunchuck Kombination zu nutzen, damit könnte man viele Probleme wohl beheben. Eine Fullcombo ist jedenfalls pures Glück.

Ein weiteres Problem ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels. Natürlich muss nicht jedes Spiel superschwer sein aber es sollte zumindest ein klein wenig fordernd sein, ich habe, nachdem ich einmal verstanden habe das man das Nunchuck fallen lassen muss, jedes Lied auf jeder Stufe im ersten Versuch geschafft, viele davon mit einem 100% score. Ich bin sicher kein unerfahrener Spieler was Musikspiele betrifft, beim normalen pop’n music schaffe ich aber nichteinmal alle Lieder auf der leichtesten Stufe.


Grafisch ist das Spiel ok, man sieht aber dass man sich nicht besonders viel Mühe mit der Menügestaltung gegeben hat. Es gibt auch noch einen Zweispielermodus und einige Minispiele, welche aber kaum erwähnenswert sind. Merkwürdig ist in der Menüführung, dass anfangs teilweise angezeigt wird dass etwas freigeschaltet wurde, dieses aber erst wirklich freigeschaltet wird wenn man jedes Lied einmal geschafft hat. Noch merkwürdiger ist eine Seite im Menü auf der steht das man die A-Taste drücken soll – und sonst nichts. Es sieht für mich aus als wäre dieser Bildschirm ein Platzhalter während der Entwicklung gewesen den man vergessen hat aus der finalen Version zu entfernen.

Fazit: Es fällt mir wirklich schwer diesen Titel fair zu bewerten. Musikalisch hat man, bezogen auf den Mainstream Markt, sicherlich eine solide, wenn auch kurze, Songliste zusammengestellt. Die Grafik und der Schwierigkeitsgrad deuten darauf hin dass kleine Kinder die Hauptzielgruppe sein sollen. Allerdings frage ich mich wie man ein Kind dazu bringen will genau vorgegebene Bewegungen auszuführen. Das dürfte zumindest bei kleineren Kindern die motorischen Fähigkeiten übersteigen. Für erfahrene Musikspielfans ist der Titel einfach zu leicht und man ärgert sich ständig über die mangelhafte Bewegungsabfrage des Nunchuck. Es ist ein Spiel über das man sich nicht maßlos ärgert aber auch nichts was man wirklich langfristig spielen kann. Ein Titel, den man mal auf einer Party anspielt und dann wieder für Monate im Regal verschwinden lässt.

pop’n rhythm erscheint am 11.Februar für Nintendo Wii Das Spiel kostet 30EUR und ist ab 0 Jahren+ freigegeben

Wir möchten uns an dieser Stelle bei Konami für das vorab Testmuster bedanken!

+ Ich halte diese Freigabe für sehr fraglich, da im Lilly Allen doch ständig das F-Wort zu hören ist.


Review von gettingbetter (Musikspiele.eu)

[Zur Review-Seite]


Review: Pop'n Rhythm (Wii)

Nach 12 Jahren kommt Pop'n Music endlich nach Deutschland. Wie schneidet es ab?


Fast 12 Jahre ist es her, seit in Japan der erste Arcade-Spieleautomat mit dem Namen Pop'n Music aufgestellt wurde, auf dem man im Takt zur Musik auf bis zu 9 bunte Knöpfe schlagen darf. Die Arcade-Version hat es inzwischen auf 18 Titel gebracht, diverse Serienableger mit speziellen Themen nicht mitgezählt. Anfangs erschienen die Spiele auch als Heimversion für die PlayStation und Segas Dreamcast, später dann für die PlayStation2. Aber außerhalb von Asien wurden diese Titel leider nie veröffentlicht.


Erstes Pop'n Music im Westen

Um so größer war die Freude bei den Fans der immer quietschbunt gehaltenen Reihe, als Konami Mitte letzen Jahres Pop'n Music für die Wii ankündigte. Wenig später folgte dann auch die Ankündigung für den europäischen Markt, für den der Titel in Pop'n Rhythm umbenannt wurde. Doch viel ist vom ursprünglichen Spielprinzip leider nicht übrig geblieben. Der 9-Tasten-Controller wurde durch eine Bewegungssteuerung mit Wiimote und Nunchuck ersetzt und der 7- und 9-Tasten-Modus komplett gestrichen, übrig bleibt nur noch der einfachste Modus mit 5 Tasten. Man löst die Tasten durch einen Schwenk der Wiimote oder des Nunchucks in die Entsprechende Richtung aus. Um also die Taste rechts zu spielen, schwenkt man die Wiimote nch rechts, bei der linken Taste nach links, die mittle Taste spielt man mit einem Schwenk zur Mitte hin. Die mittleren tasten werden durch einen Schwenk nach unten ausgelöst.

Die Songliste wurde ebenfalls für den amerikanischen und euröpäischen Markt angepasst, so kann man die Wiimote zu bekannten Pop-Hits wie Lady Gagas Pokerface oder Oops, I did it Again schwingen (Die komplette Songliste ist im Vierpfeile-Wiki Vpedia einsehbar) . Aber auch der Pop'n Music - typisch extrem schwere Schwierigkeitsgrad, der vielen geübten Fans über Jahre hinweg das Geld aus der Tasche zog, wurde auf Massenmarkttauglichkeit getrimmt - nämlich auf sehr einfach, in etwa vergleichbar mit dem Trommelspiel Donkey Konga für den Nintendo GameCube. Dadurch fällt zwar die Zielgruppe der erfahrenen Spielern beinahe komplett weg, aber macht das Spiel für viele "Gelegenheitsspieler" deutlich attraktiver.



Leicht zu verstehen, schwierig zu spielen

Pop'n Rhythm beginnt sehr einsteigerfreundlich mit einem Tutorial, in dem die Steuerung erklärt wird. Schon hier werden die ersten Defizite der Bewegungssteuerung deutlich, denn insbesondere der Nunchuck erkennt zu Beginn nicht immer sauber die Bewegung. Nach mehreren Songs gewöhnt man sich jedoch an die Eigenarten der Steuerung, minimiert mit der Zeit die fehlgeschlagenen Bewegungen und schafft die zu Beginn extrem leichten Songs locker. Sehr schnell lernt man das Bewertungssystem kennen: Eine Bronzemedaille bekommt man für das erfolgreiche Absolvieren des Songs, eine Silbermedaille für eine 100%-Wertung, die man ebanfalls recht einfach erspielen kann. Die goldene Medaille erhält man, wenn man den Song fehlerfrei absolviert. Doch das ist wegen der unterdurchschnittlichen Bewegungserkennung mit gelegentlichen kompletten Aussetzern beinahe unmöglich und lassen die Goldmedaille zur Glücks- statt Könnensache werden.

Erhält man bei einem Song eine Silbermedaille oder besser, schaltet man dadurch den etwas schwierigeren "Hyper-Modus" des Songs frei, in dem es bronzene, silberne und goldene Pokale zu erspielen gibt. Hier gelten die gleichen Anforderungen wie bei den Medaillen - Bronze heisst Song geschafft, Silber eine 100%-Wertung und Gold gibt es für fehlerfreies Meistern des Songs.


Motivation? Lanzeitspaß? Fehlanzeige!

Die meisten Videospiele halten den Spieler bei der Stange, indem Sie ihm zu Beginn einen Teil des Spielinhaltes vorenthalten, den man als Belohnung für seine Anstrengungen erhält. Das ist bei Pop'n Rhythm leider nicht der Fall, denn alle im Spiel enthaltenen Songs sind von Anfang an verfügbar. Freizuspielen gibt es Lediglich zwei Dutzend unterschiedliche Tastentöne, darunter auch kuriose wie Katzenmiaue und eine Kuhglocke, die bei einem erfolgreichen Treffen eines so genannten "Pops" aus der Wiimote ertönen. In etwa der Hälfte des Spiels wird auch das Mii freigeschaltet, das dann anstatt einer der 12 klassischen Charakteren hinter den Knöpfen steht. Sonderlich spektakulär ist das ebenfalls nicht, aber interesannt anzusehen sind die verrücktesten Outfits am eigenen Mii allemal.


Für die Songs selbst gibt es wie bereits erwähnt lediglich zwei Schwierigkeitsstufen, genannt Normal und Hyper, beide sind aber leider viel zu einfach und ohne große Mühe schaffbar. Schon nach ca. 4-5 Stunden hat man für alle Songs die doppelte Silberwertung erspielt.

Das ist der Punkt, an dem für erfahrene Spieler der Spaß normalerweise erst beginnt. Man möchte sich in jedem Song über die Monate regelmässig Stück für Stück verbessern, den vorherigen Highscore schlagen und ihn zum Schluss möglichst perfekt gemeistert haben. Doch genau das fehlt in Pop'n Rhythm leider komplett, denn eine Highscoreliste ist schlicht nicht vorhanden und die Jagd nach Doppel-Gold gibt man wegen der Steuerungsprobleme schnell frustriert auf.


Ein halb leeres Glas? Von wegen, es ist halb voll!

Trotz all der oben genannten Schwächen hat Pop'n Rhythm auch seine positiven Seiten. Vornweg sei hier die recht gelungene, über 40 Songs umfassende Songliste genannt, viele davon sind bekannte Pop-Songs. Davon sind zwar einiges Coverversionen, diese sind aber durchweg gut gelungen und nah am Original.


Zudem gefiel mir die durchweg quietschbunte Optik des Spiels, die zwar bei weitem nicht an das Original heraneicht, aber trotzdem stimmig ist. Außerdem ist der Mehrspieler-Modus recht brauchbar, denn durch die geringe Schwierigkeit findet jeder schnell ins Spiel. Den Wettbewerbs-Gedanken sollte man aber hinten anstellen, denn sonst ist man nach dem ersten Dutzend Fehlerkennungen der Steuerung gefrustet. Die Minispiele sind nett, aber mehr auch nicht.


Sonstiges

Ansonsten gibt es nicht mehr sonderlich viel zu berichten. Die Menüs sind relativ spärlich und bunt, die Hintergrund-Stages, auf der Miis tanzen, sind ebenfalls nicht sonderlich aufwändig gestaltet. Bei den Songs fiel auf, dass sie alle ca. 2 Minuten lang sind und immer vom Anfang an gespielt werden, was beispielsweise bei Final Countdown dazu führt dass man am Anfang kaum Ton hat und das Lied noch während des Refrains abgerochen wird. Ebenfalls ist mir negativ aufgefallen, dass man Songs nicht pausieren, sondern lediglich abbrechen kann. Ein direkter neuer Versuch ist ebenfalls nicht möglich, man muss dazu zurück ins Menü wechseln und den Song erneut anwählen.

Die Ladezeiten sind dafür angenehm ausgefallen, man wartet pro Song nur ca. 3 Sekunden.

Der Download-Content war zum Testzeitpunkt nicht verfügbar, allerdings hat man laut Handbuch 5 Slots für jeweils 2 Songs. Diese Doppel-Song-Pakete sollen 100 Wii Points, also ca. 1 Euro pro Stück kosten.


Fazit

Pop'n Rhythm ist eines der Spiele, die schwer zu bewerten sind. Für etwas ältere Kinder sowie "Gelegenheitsspieler", die höchstens eine Stunde pro Woche spielen, mag Pop'n Rhythm ein nettes Spiel über mehrere Wochen sein. Geübtere Spieler werden das Spiel spätestens nach zwei Tagen in die Ecke pfeffern und nie wieder anrühren. Dazu gibt es noch massive Steuerungsprobleme, die jeden Wettbewerb im Keim ersticken. Für Fans der japanischen Serie ist das Spiel eine einzige große Enttäuschung.


Musikspiele.eu Wertung: 5 von 10 Punkten


(Merkt man die Unsicherheit vom ersten Review und die Anlehnung an Smichels Review? Neeeeeeein, üüüüberhaupt nicht! ;) )