VPedia:Beitrag/DS Mario Mix (Game Cube, PAL)

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Titelbild

„Dancing Stage Mario Mix“ heißt das erste Dancing Stage, was Konami für Nintendos Gamecube Konsole auf den Markt bringt. Was dieses Tanzspiel rund um die bekannteste Videospielfigur der Welt für Anfänger und Profis taugt, soll dieses Review klären.

Das Erste was beim Kauf des Spiels auffällt ist, daß eine gutes Softpad mitgeliefert wird, eine Sache die auch bei den Dancing Stage Spielen für andere Systeme mehr als wünschenswert wäre. Das Spiel kommt, typisch Nintendo, mit einer ausgezeichneten deutschsprachigen Anleitung, im Spiel selbst kann man zwischen fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch) wählen. Auch das Spiel selber ist sehr ordentlich lokalisiert, was ja früher keine Selbstverständlichkeit bei Dancing Stage-Spielen war. Das Spiel bietet drei verschiedene Spielmodi: Einmal die „Freie Auswahl“, wo man beliebige Songs spielen kann. Als zweites gibt es die Sogenannten Minispiele, die man mit Hilfe der Tanzmatte spielen kann. Das Dritte ist dann die Kombination aus beiden: Der Story Modus. Hier wird eine Geschichte erzählt, in deren Verlauf man verschiedene Musikstücke und Minispiele schaffen muss.

Anfangs bleibt dem Spieler nicht viel anderes übrig, als sich erstmal mit dem Story Modus zu befassen, denn in der freien Auswahl gibt es nur ein Lied. Hat man einen anderen Titel erstmal im Story Modus gespielt, ist er daraufhin auch in der Freien Auswahl verfügbar. Gleiches gilt für die Minispiele. Spielt man den Story Mode dann erstmalig, kann man zwischen den Schwierigkeitsstufen „Leicht“ und „Normal“ wählen. Schafft man den Story Modus auf „Normal“ wird ein weiterer Schwierigkeitsgrad freigespielt, in dem dann teilweise andere Lieder zu spielen sind.Man sollte die Bezeichnungen der Schwierigkeitsgrade aber nicht zu wörtlich nehmen, „Normal“ entspricht in etwa „Anfänger“ bei anderen Dancing Stage-Spielen.

18 Songs muss man spielen um eine Schwierigkeitstufe zu schaffen. Manche Lieder spielt man alleine, dort muss man lediglich das Lied bis zum Ende mit einer beliebigen Wertung schaffen, manchmal muss man aber auch gegen einen Computergegner spielen. In dem Fall muss man am Ende des Songs eine höhere Punktzahl haben als der Computerspieler. Schafft man ein Lied nicht verliert man eines der drei „Leben“. Oft ist der sogenannte „Trix-Mix-Modus“ aktiviert, dabei sind nicht nur die bekannten Pfeile im Bild, sondern auch verschiedene andere Symbole, deren genaue Funktion vor jedem Lied erklärt werden. So gibt es z.B. „Pieksminen“ die man nicht treten darf, „Gumbas“, die man wie einen normalen Pfeil treten muss, „Koopas“, die beim ersten Tritt den Panzer verlieren, welcher dann einen Vierteltakt später durch Treten nach unten geschleudert werden kann. Dabei zerstört er alle Pfeile die in der gleichen Reihe liegen. Es gibt noch viele weitere Symbole, angefangen von einem Hammer bis hin zu einer Rakete, die in Einzelteilen in den Steps versteckt ist und in der richtigen Reihenfolge zusammen gesetzt werden muss. Da sich die Spezialsymbole oft in einer anderen Geschwindigkeit als die Pfeile bewegen und auch manchmal seitlich ins Bild kommen, übersieht man sie recht schnell.

Für einen geschafften Song erhält man Münzen, mit denen man Items, und im späteren Verlauf des Spiels auch weitere Songs, kaufen kann. So gibt es unter anderem einen Maxi-Trank, der dafür sorgt, dass man mit einer vollen Lifebar, die in dem Spiel Tanz-O-Meter genannt wird, anfängt oder auch Extraleben. Die Shops für die Extra-Items tauchen hin und wieder im Storymodus auf.

Zwischen den Liedern gibt es immer wieder Minispiele, in denen man sich Extramünzen verdienen kann. Mal muss man durch schnelles Treten der Pfeile vor einer Lawine flüchten oder man darf sich im Fahnenmast-Hochsprung versuchen.

Von der technischen Seite gibt es an dem Spiel nichts zu bemängeln, das Spiel läuft flüssig mit 50HZ, bei Verwendung eine RGB Kabels kann man auch auf 60Hz umschalten. Alle Lieder haben schön modellierte 3D-Hintergründe. Die Ladezeiten sind, typisch Gamecube, sehr kurz, beim Speichern werden nur zwei Blöcke auf der Memorycard belegt.

Im Vergleich zu anderen Dancing Stage Spielen muss man leider auf viel Gewohntes verzichten. Es gibt keinen Double Modus, keine Freeze-Pfeile, keine Nonstop- oder Challengekurse und auch keine Modifyer für die Lieder. Die Songliste ist mit 29 Liedern arg kurz ausgefallen, darin findet man keine Lizenztitel und auch keine Lieder aus anderen Bemanispielen. [Musicwheel] Es gibt ausschliesslich Remixversionen von Nintendo-Liedern und einigen Klassikstücken. Jedes Lied ist in fünf Schwierigkeitsstufen verfügbar, um die Stufe „Superschwer“ zu bekommen muss man den Song einmal auf „Sehr schwer“ geschafft haben. Auf jeder Stufe kann der Trix-Mix eingeschaltet werden. Weitere Informationen über das Lied, angefangen vom Grooveradar über BPM Angaben bis hin zu den Fusswertungen gibt es nicht.Ein Kalorienzähler, wie man ihn aus dem Diet-Mode von anderen Dancing Stage-Spielen kennt, läuft die ganze Zeit im Hintergrund mit. Am Ende eines Liedes wird, wie üblich, ein Ergebnisbildschirm mit Wertungsbuchstaben und Statistik angezeigt. Die beste Wertung die man bei einem Lied bekommen kann ist ein A, auch wenn man bei jedem Step ein „Perfekt“ hat gibt es keine bessere Wertung.


Schmichels Meinung

DDR Einsteigern, die kein Problem mit der speziellen Musikauswahl haben, kann man das Spiel durchaus empfehlen. Man bekommt eine ordentliche Softmatte, so daß man gleich loslegen kann. Die Schwierigkeit ist sehr einsteigerfreundlich, so daß auch Anfänger selten gefrustet sein dürften. Doch genau da liegt das Problem für erfahrene Spieler: Man muss sich zweimal durch den sehr einfachen Story Modus kämpfen um überhaupt alle Titel anwählen zu können. Wobei man sagen muss das die „Story“ auf unterstem Niveau ist, man merkt wie man krampfhaft versucht hat irgendwie eine Geschichte für das Spiel zu entwerfen. Nicht selten kann man nur Kopfschüttelnd die Texte lesen (Durch das Tanzen kann man dort von Wirbelstürmen zerstörte Häuser reparieren und Flussströmungen verlangsamen), überspringen kann man sie leider auch beim wiederholten Spielen des Story Modus nicht. Höhepunkt der Schwachsinnigkeit ist ein Minispiel, mit der Beschreibung „Du fragst Dich warum du an einen Fahnenmast springen sollst? Wir fragen: warum nicht?“

Hat man die Lieder dann alle in der Freien Auswahl zur Verfügung, muss man jedes Lied noch einmal auf „Sehr schwierig“ spielen, was aber leider nur gehobenes 3-4Fuss Niveau ist, um an die höchste Schwierigkeitsstufe zu kommen. Achtelsteps sind auf „Sehr Schwierig“ die Ausnahme. Auf „Superschwierig“ liegen die Lieder dann auf 6-8Fuss Niveau, die Steps sind oft chaotisch angeordnete Offbeatschritte und Pfeilwiederholungen, längere Runs mit Achtelschritten findet man kaum. Das Timing ist auch vereinfacht worden, ein Perfekt bekommt man hier in etwa so einfach wie bei anderen Spielen ein Great. Erfahrene Spieler sollten sich deshalb die Anschaffung dieses Spiels gut überlegen, es ist nicht schlecht, nur bekommt man im Vergleich zu anderen Dancing Stage-Spielen wenig geboten und es besteht aufgrund des
niedrigen Schwierigkeitsgrades die Gefahr, daß das Spiel schnell langweilig wird.

Euer
Schmichel

Autor
Schmichel
veröffentlicht
12.11.2005